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sarahduevel

Du bist eine Kämpferin - auch wenn es sich oft nicht so anfühlt...



Ich denke es fühlt sich immer dann nicht mehr so an, wenn wir mit einer Attacke im Bett liegen und alles um uns herum gefühlt zusammenbricht.


Die Enttäuschung wieder eine Attacke zu haben, obwohl ich doch so viele Dinge bedacht habe, die eine Attacke vorbeugen, ist manchmal ziemlich zermürbend.

Dann den genervten und gestressten Blick meines Mannes auszuhalten, weil er nun die Kinder ganz allein organisieren muss, unerwartet spontan trotz des Termindrucks seiner Arbeit. Ich kann ihn sogar verstehen, es leider in solchen Momenten aber auch nicht ändern.

Aber so ist das mit dieser Krankheit, sie kommt einfach immer wieder. Irgendwie verlässlich, vielleicht als Erinnerung zur absoluten Ruhe?!


Wenn einer im Familiensystem einen kompletten Ausfall hat, ist es für alle nicht ganz einfach. Alles gerät auf einmal ins Wanken und muss sich neu sortieren. Auch das funktioniert an einigen Tagen besser und an anderen Tagen eben überhaupt nicht gut. Ich denke es braucht viel Verständnis und Zeit zum Reflektieren von beiden Seiten, um einen guten Umgang damit zu finden.


Allzu sehr enttäuscht zu sein, heißt sich gefährlich nahe beim Aufgeben zu befinden.

Und Aufgeben ist keine Option, wir machen weiter. Ich kenne das Gefühl gut, in einer fiesen Attacke gefangen zu sein und aufgeben wäre jetzt so schön einfach. Wenn ich mich bei den Gedanken ertappe, versuche ich einmal durchzuatmen. Gehe zurück ins Bett und versuche die Situation anzunehmen und mir dann selbst gut zureden. Meine Lieblingsätze sind:


- Es ist jetzt nun mal so, ich kann es in diesem Moment nicht ändern.

- Die (mein Mann und die Kinder) kriegen das schon hin.

- Es ist okay jetzt enttäuscht zu sein, es wird auch wieder anders.


Manchmal ist es nun mal ein Kampf, da es anstrengend ist, trotz hypersensiblen Wahrnehmens von zum Beispiel Geräuschen und Gerüchen sich weiter um die Kinder zu kümmern. Oder mit schmerzen, den Haushalt am Laufen zu halten und die Kinder zu ihren Aktivitäten zu begleiten. Ihnen halt geben, wenn etwas Unschönes passiert ist, egal wie müde und erschöpft ich gerade bin.


Und manchmal sind wir einfach im Flow, wir haben uns gut um uns selbst gekümmert, haben keine Schmerzen, haben genug geschlafen, gegessen und uns bewegt - es geht uns gut. Dann empfinden wir jegliche Geräusche auch nicht als so anstrengend oder ermüdend, wir sind belastbar(er). Wir haben mehr Geduld beim Schlichten von Geschwisterstreitigkeiten oder können uns trotz Alltagsbelastung noch mit einer Freundin zum Quatschen treffen.


Selbstverständlich ist im Flow sein viel schöner als im angestrengten Kampfmodus. Aber – und das ist wichtig- es ist auch okay mal nicht im Flow zu sein und krank zu sein, sich hängen zu lassen und abzuwarten. Darauf zu warten, dass nach dem Regen auch wieder die Sonne scheint.



Im Flow zu sein, Resilienzfähiger zu werden, kann man lernen, Stück für Stück wird man besser darin. Unser ganzes Umfeld wird davon profitieren, aber insbesondere unsere Kinder bzw. unsere Familie, wenn es uns als MaMi´s möglichst oft richtig gut geht.




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